Artikel aus der Zeitschrift Meyer's (7/2001)

Joggen ist gesund, kann aber unter Umständen zu Verletzungen an Knien und Füssen führen, bestätigt Facharzt Markus Amgwerd.

Meyer's: Welches sind die typischen Joggingverletzungen?

Markus Amgwerd: Es gibt einerseits akute Verletzungen der Füsse wie Bänderrisse oder seltener Brüche. Andererseits gibt es auch chronische Überlastungsprobleme, die zum Beispiel die Achillessehne oder das Knie betreffen.

Meyer's: Wie kann man solche Verletzungen vermeiden?

Markus Amgwerd: Viele Leute trainieren falsch, das heisst, sie geben ihrem Körper nicht die notwendige Zeit, sich an die sich selbst auferlegten Ansprüche zu gewöhnen. Gerade bei Leute zwischen 35 und 40, die neu zum Laufsport kommen, beobachtet man das häufig. Ausserdem entstehen beim Rennen auf hartem Untergrund ständige Schockeinwirkungen auf Fuss und Knie mit den erwähnten Überlastungsproblemen.

Meyer's: Passiert das auch, wenn man gute Laufschuhe trägt?

Markus Amgwerd: Die Laufschuhe der neuen Generation versuchen durch ein möglichst anatomisches Fussbett die Muskel- und Sehnenüberlastungssyndrome zu vermeiden. Die Fersenregion ist sehr gut gepolstert, was wiederum Muskeln und Sehnen sowie deren Ansätze schonen soll. Sie erhöhen so die Federwirkung, die der Fuss schon natürlicherweise hat. Trotzdem sollten nur trainierte Läufer auf unebener und harter Unterlage länger joggen.

Meyer's: Worauf sollte man beim Schuhkauf achten?

Markus Amgwerd: Man sollte sich unbedingt im Fachgeschäft beraten lassen. Angaben über Trainingshäufigkeit und -stand helfen, den richtigen Schuh zu finden. Nehmen Sie Ihren alten Trainingsschuh mit, damit der Fachmann sieht, welche Partien besonders gestützt werden müssen.